Jüdische Fußballer in der Nachkriegszeit
Vortrag von Dr. Markwart Herzog
Im Frühjahr 1933 begannen deutsche Turn- und Sportvereine, ihre jüdischen Mitglieder auszuschließen, wenn diese nicht selbst ihren Austritt erklärten. Bekannte Beispiele sind Fußballspieler und -funktionäre wie Kurt Landauer (FC Bayern München), Alfred J. Meyers (FSV Frankfurt) oder Isidor Einstoß (BC Augsburg). Für sie waren diese Maßnahmen eine Katastrophe, die sie als kulturelle Heimatvertreibung erlebten.
Dennoch suchten sie, sofern sie die Shoa überlebt hatten, nach 1945 erneut die Gemeinschaft mit den „alten Kameraden“ in der „Vereinsfamilie“ von einst – teils sogar mit jenen Funktionären, die sie ausgeschlossen hatten. Der Vortrag schildert anhand exemplarischer Fälle dieses überraschende Verhalten der Verstoßenen und sucht nach Erklärungen.