Standort Innenstadt
Die Dauerausstellung am Standort Innenstadt zeigt Objekte aus der Geschichte und Kultur der Jüdinnen und Juden in Augsburg und Bayerisch-Schwaben vom Mittelalter bis heute. Nach den Vertreibungen des Spätmittelalters lebte die jüdische Bevölkerung auf dem Land, in kleinen Orten und Märkten und in großer Nähe zu ihren nichtjüdischen Nachbarinnen und Nachbarn. Daraus entwickelte sich in Bayerisch-Schwaben eine einzigartige Kultur des Landjudentums, die bis ins 20. Jahrhundert hinein bestand.
Neuanfänge
In Augsburg konnte erst im 19. Jahrhundert wieder eine jüdische Gemeinde gegründet werden, die sich bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer bedeutenden liberalen Stadtgemeinde entwickelte. Mit der Vertreibung und Ermordung der Augsburger und schwäbischen Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus wurde die jüdische Kultur in Augsburg und Schwaben zerstört. Der Neuanfang nach 1945 war schwierig.
Gegenwartsbezug
Wechselnde Interventionen in der Dauerausstellung setzen sich mit gegenwärtigen Fragen auseinander und eröffnen neue Perspektiven auf die Vielfalt jüdischer Geschichte und Tradition. Beim Besuch des Museums kann auch die prächtige Synagoge besichtigt werden, eine der wenigen im Novemberpogrom 1938 nicht zerstörten Großstadtsynagogen Deutschlands.
Ehemalige Synagoge Kriegshaber
In der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber wird die Geschichte der jüdischen Gemeinde und ihrer Synagoge von ihren Anfängen im 16. Jahrhundert bis heute erzählt. Im sanierten Synagogenraum finden sich mit dem erhaltenen Tora-Schrein, der Deckenmalerei sowie der Frauenempore historische Spuren, die einmalige Einblicke in das Leben der ehemaligen jüdischen Landgemeinde gewähren.