Über das Netzwerk

Das 2004 gegründete »Netzwerk Historische Synagogen­orte in Baye­risch-Schwaben« ist ein Zu­sammen­schluss von politischen Gemeinden, Museen, Vereinen und Stiftungen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Spuren der jüdischen Gemeinden in Schwaben, die in der NS-Zeit aus­ge­löscht wurden, zu bewahren, zu erforschen und zu vermitteln.

Siebzehn Erinnerungs­orte engagieren sich zurzeit dafür, dass das jüdische Erbe der Region im allgemeinen Bewusst­sein verankert wird. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben koordiniert die Tätigkeit des Netzwerks.

 

Homepage des Netzwerks

Ansicht der ehemaligen Synagoge in Harburg am Flussufer
Die ehemalige Synagoge (mittig) am Wörnitzufer in Harburg. © Roman Tarasenko
Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof Buttenwiesen
Der jüdische Friedhof in Buttenwiesen.
Ansicht der Ehemaligen Synagoge Fellheim.
Die Ehemalige Synagoge Fellheim.

WANDERAUSSTELLUNG

Feibel­mann muss weg

Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz

Wanderausstellung des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben in Kooperation mit dem Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben.

Nach der NS-Machtübernahme wurde Antisemitismus in Deutschland nicht nur von oben verordnet. Persönliche Ressentiments spielten weiter eine wichtige Rolle. Durch sie entwickelten die antijüdischen Hetzkampagnen und Gewaltmaßnahmen vor Ort vielfach eine ganz eigene Dynamik, wie auch Jakob Feibelmann erfahren musste. Der Memminger Unternehmer wurde ab 1933 mit anonymen Drohschreiben überschüttet, die ihn massiv anfeindeten und zur Emigration drängten. Ende 1934 flüchtete er schließlich nach Palästina und nahm die Schreiben mit, die er als Beweismittel gesammelt hatte.

Die Ausstellung setzt sich anhand von 22 Reproduktionen erhaltener Briefe und Postkarten mit den Anfängen der nationalsozialistischen Judenverfolgung auf lokaler Ebene auseinander. Dabei verschränkt sie Täter- und Opfergeschichte und fragt sowohl nach den Urheber*innen der Hassbotschaften und möglichen Mitwisser*innen wie auch nach den Konsequenzen für Jakob Feibelmann.

Die Ausstellung wurde am 30. Juni 2022 erstmals im Stadtmuseum Memmingen eröffnet, wo sie bis zum Januar 2023 gezeigt wurde. Daran anschließend wurde sie am 14. März 2023 in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben eröffnet. Von März bis Juni 2024 war die Schau in der Ehemaligen Synagoge Hainsfarth zu sehen. Über die nächsten Jahre hinweg wird die Ausstellung an weiteren Netzwerk-Orten zu sehen sein.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung erschien ein vertiefender Sammelband mit fünf Aufsätzen, die sich mit verschiedenen Aspekten des „Falls Feibelmann“ auseinandersetzen und den Fragen nachgehen, die er an unsere Gegenwart stellt.
Zu erwerben im Buchhandel oder im Museumsshop.

 

Wenn Sie Interesse an einer Übernahme der Wanderausstellung haben, dann wenden Sie sich bitte an das:

Jüdische Museum Augsburg Schwaben
Halderstraße 6-8 | 86150 Augsburg
Tel.: 0821-51 36 58 | E-Mail: office@jmaugsburg.de

Ausschnitt aus einer Drohkarte an Jakob Feibelmann vom 29.01.1934.
Ausschnitt aus einer Drohkarte an Jakob Feibelmann vom 29.01.1934. © Amira Korin, Herzliya, Israel
Jakob Feibelmann mit seiner Frau Irma und seinen Kindern Marie und Heinz (li.) sowie seinem Bruder Moritz und dessen Frau Betty Feibelmann, Memmingen 1923. © Amira Korin, Herzliya, Israel
Jakob Feibelmann mit seiner Frau Irma und seinen Kindern Marie und Heinz (li.) sowie seinem Bruder Moritz und dessen Frau Betty Feibelmann, Memmingen 1923. © Amira Korin, Herzliya, Israel
Die Herrenstraße 14 in Memmingen, in der Jakob Feibelmann seit Ende der 1920er Jahre mit seiner Familie wohnte, o.D. © Amira Korin, Herzliya, Israel
Die Herrenstraße 14 in Memmingen, in der Jakob Feibelmann seit Anfang der 1930er Jahre mit seiner Familie wohnte, o.D. © Amira Korin, Herzliya, Israel

In Kooperation mit

Mit freundlicher Unterstützung von