Lesung aus der Graphic Novel über das Leben von Ernst Grube
gemeinsam mit dem Zeitzeugen und der Zeichnerin Hannah Brinkmann
Ernst Grube wurde 1932 in München geboren. Als Kind einer jüdischen Mutter erfuhren er und seine Familie Entrechtung und Ausgrenzung. Im Februar 1945 wurde er mit seiner Mutter und den beiden Geschwistern nach Theresienstadt deportiert. Dort befreite ihn am 8. Mai 1945 die Rote Armee.
Nach dem Krieg engagiert sich Ernst Grube in der kommunistischen Bewegung der BRD. In den 1950er Jahren wird er wegen seiner politischen Aktivität verurteilt und inhaftiert. Vor dem Bundesgerichtshof steht Ernst Grube dem Richter Kurt Weber gegenüber, einst Erster Staatsanwalt unter den Nationalsozialisten. Er ist Vertreter einer Justiz, durch deren Antikommunismus in der noch jungen Bundesrepublik unverhältnismäßige Urteile gefällt werden.
In »Zeit heilt keine Wunden« aus der Feder von Hannah Brinkmann werden die Lebenslinien von Ernst Grube und Kurt Weber kontrastierend in Beziehung gesetzt. Die Graphic Novel ist eine Hommage an Ernst Grube, dessen Lebensweg zeigt, dass es Verletzungen gibt, die nicht heilen. Sie erinnern uns daran, dass die Vergangenheit Teil unserer Gegenwart ist.
Im Anschluss an die Lesung findet ein Podiumsgespräch mit Ernst Grube, Hannah Brinkmann und der Museumsdirektorin Dr. Carmen Reichert statt.
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Ernst Grube ist dem Jüdischen Museum Augsburg Schwaben seit vielen Jahren eng verbunden und engagiert sich für die Bildung Jugendlicher z.B. in Zeitzeugenworkshops. Auch bei der Gedenkfeier zur Befreiung am 8. Mai wirkte er 2024 mit. Für sein lebenslanges Engagement zeichnete ihn seine Heimatstadt München mehrmals aus.
Hannah Brinkmann gewann 2025 den Dortmunder Comic Preis und war für den Deutschen Comicbuchpreis 2024 nominiert.
