Meyer Levi Pferschau zwischen Pfersee und dem oberfränkischen Zeckendorf
Vortrag von Prof. Dr. Michaela Schmölz-Häberlein
Gastprofessorin für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Augsburg
Jüdische Männer und Frauen waren und sind verpflichtet, die Güter, die Gott ihnen anvertraut hat, mit anderen zu teilen. Die aus dieser Verpflichtung herrührende jüdische Tradition der Wohltätigkeit wird als Zedaka bezeichnet. Sie äußerte sich in Spenden und Stiftungen für unverschuldet in Not geratene Menschen und Religionsschüler, aber auch in Investitionen in die Infrastruktur jüdischer Gemeinden. Zuschüsse zu Synagogenbauten, die Finanzierung der Anlage von Friedhöfen oder Stiftungen sakraler Gegenstände waren insbesondere in der jüdischen Oberschicht weit verbreitet.
Anhand der Biographie des in Zeckendorf bei Bamberg geborenen und in der Augsburger Vorstadtgemeinde Pfersee lebenden Meyer Levi stellt der Vortrag einen erfolgreichen Händler und Hoffaktor des 18. Jahrhunderts vor, dessen Geschäfte und wohltätige Stiftungen auch überregionale Verflechtungen süddeutscher Judengemeinden erhellen.