Kopf des Jahres
Die Jüdische Kulturwoche Augsburg Schwaben steht 2024 unter dem Motto „Schana Towa – ein gutes Jahr!?“. Das zentrale grafische Motiv auf Flyern und Plakaten ist in diesem Jahr der Granatapfel. Das Motto, ebenso wie das Granatapfel-Motiv, spielen auf das bevorstehende jüdische Neujahrsfest Rosch haSchana an. Der hebräische Name bedeutet auf Deutsch “Kopf des Jahres” und meint damit den Beginn des neuen Jahres. Das Fest fällt in diesem Jahr auf den 3. Oktober, im jüdischen Kalender beginnt dann der Monat Tischri und damit das Jahr 5785.  

Apfel und Honig
So ist Rosch haSchana auch mit Gebeten für ein gutes kommendes Jahr verbunden. Zum neuen Jahr wünscht man sich nicht nur ein gutes, sondern ein „gutes und süßes Jahr“. Auf Hebräisch heißt der Wunsch „Schana towa u’metuka“. So sind die Speisen, die man an Rosch haSchana isst, nicht nur lecker, sondern zudem mit Bedeutung aufgeladen. Um auch im wörtlichen Sinne süß in das neue Jahr zu starten, ist Honig ein wichtiger Begleiter des Festes, in den am Neujahrsabend Apfelschnitze getunkt werden. Dazu wird ein Segen gesprochen, der die Schöpfung der Früchte des Baumes feiert und für ein süßes Jahr bittet.  

Honig und Granatapfel

Granatapfel – Symbol der Fruchtbarkeit
Bei vielen Familien kommen zum Neujahrsfest auch Granatäpfel auf den Tisch. Wegen seiner vielen Kerne ist der Granatapfel über das Judentum hinaus ein Symbol für Fruchtbarkeit. Und auch in der Tora, also der Heiligen Schrift, wird er erwähnt. So gilt er als eines der sieben einheimischen Gewächse des Landes Israel und als ein Beweis für die Fülle und Fruchtbarkeit des Landes. Zudem sollen die vielen Kerne im Granatapfel die Gebote repräsentieren, die die Gläubigen befolgen, um ein erfülltes Leben zu führen. Am Neujahrsabend spricht man so auch einen Segen über dem Granatapfel und sagt: “Mögen unsere Verdienste so zahlreich sein wie die Kerne des Granatapfels.” Nach jüdischer Erzählung enthält der Granatapfel 613 Kerne – exakt die Anzahl an Mizwot, also an Geboten, die die Tora enthält.  

Rundes Challa-Brot
Zu den traditionellen Speisen gehört auch die Challa, ein geflochtenes Brot, das am Schabbat und an Feiertagen serviert wird. Am Abend von Rosch haSchana wird es in Honig getaucht, statt wie normalerweise an Schabbat in Salz. Anstatt einen länglich geflochtenen Zopf, wird die Challa zu Rosch haSchana rund gebacken, als Symbol für den Jahreskreis

Wir wünschen “Schana towa u’metuka“ – ein gutes und süßes Jahr 5785!

Design der Jüdischen Kulturwoche Augsburg Schwaben*24 & Titelbild von der Grafikagentur Yeah!