Broschüre zur Intervention

Das Bild der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft auf Jüdinnen und Juden ist von Erwartungshaltungen bestimmt, von Vorstellungen, was jüdisch ist und was nicht. Es sind Projektionen der Mehrheitsgesellschaft auf die Minderheit, sei es bezüglich der Rolle von Religion und Tradition, der Beziehung zwischen Judentum und Israel oder in Bezug auf Aussehen und Kleidung.

»Jüdische Objekte« im Museum sind ebenso Spiegel jüdischer Identität in der Diaspora wie der Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden durch die nichtjüdische Umwelt. Sie sind sowohl Eigen- als auch Fremdwahrnehmung, die sich häufig zwischen Kitsch, Klischee und Stereotypen bewegen. Ostjüdische Klischeebilder, jüdisches Spielzeug, Andenken aus Israel oder koschere Produkte des täglichen Bedarfs: Welche Bilder erzeugen diese Objekte und warum befinden sich solche in einem Jüdischen Museum? Sind sie dazu geeignet Vorurteilen zu begegnen oder zementieren sie diese nur? Für die Intervention in der Dauerausstellung sind wir in der eigenen Sammlung auf die Suche gegangen.

Fünf Vitrinen in der Dauerausstellung, die ansonsten die jüdischen Lebenskreisfeste sowie den Schabbat und die Speisegebote vorstellen, präsentierten den Besucher*innen vom 29. Oktober 2021 bis 4. Dezember 2022 in einer Neugestaltung »jüdische Objekte« zwischen Tradition und Nostalgie, Klischee und Identität.

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