Podcast zu »Schalom Sisters*!«

Let’s talk, Sisters! Judith Alberth spricht im Podcast zur Aus­stellung mit sechs Frauen über ihr Jüdisch­sein, über Feminismus und ob bzw. wie das für sie zusammen­hängt.

Ihre unter­schied­lichen Erfahrungen und Perspektiven als Frauen* und Jüdinnen stehen dabei nicht für ein großes jüdisches Kollektiv, sondern als diverse Stimmen in der Diskussion um Gleich­be­rechtigung und Vielfalt.

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Judith Alberth führte 1 ½ Jahre durch den Standort Innenstadt, 2019 schloss sie ihr Bachelor-Studium in Euro­päischer Kultur­ge­schichte mit einer Arbeit zur Erinnerungs­kultur der Zwangs­arbeit in Augsburg anhand des Konfliktes um die Halle 116 ab. Bei der weiteren Forschungs­arbeit zur Namensliste der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in Pfersee unterstützte sie Reinhold Forster bei der Aufarbeitung. Seit Herbst 2019 studiert sie den Master für Geschichts­wissen­schaften mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechter­geschichte sowie Zeit­geschichte an der Universität Wien.

  • In unserer ersten Folge sprechen wir mit Sharon Adler über jüdischen Feminismus.

    Sharon Adler, Kultur­journalistin, Heraus­geberin und Chefin­redakteurin von AVIVA-Berlin; Moderatorin; Fotografin; Dozentin; (ehrenamtliche) Vorstands­vorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft.

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    Sharon Adler, 1962 in Berlin-West geboren, auf­ge­wach­sen in Berlin, NRW, Holland, und Israel. 2000 gründete die ausgebildete Fotografin (www.pixelmeer.de, »Buch Frauen und ihre Autos«; Kampagne gegen Diskriminierung für die Landes­stelle für Gleich­behandlung – gegen Diskriminierung ) das Frauen-Online-Magazin und Informations­portal AVIVA-Berlin.

    Sie ist Initiatorin und Projekt­leiterin von Schreib-/Recherche und Dialog­projekten wie »Jüdische Frauen­geschichte(n) in Berlin – Writing Girls«, »Lokale Geschichte_n« für jüdische Frauen aus aller Welt, oder »Schalom Aleikum« für jüdische und muslimische Frauen.

    Als Reaktion auf das Attentat in Halle zu Yom Kippur hat sie im Jahr 2020 das Interview- + Fotoprojekt »JETZT ERST RECHT! STOP ANTI­SEMI­TISMUS!« initiiert, das von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert wurde. Im Jahr 2021 setzt Sharon Adler diese »virtuelle Demo« in Zusammenarbeit mit der Ko­ordinierungs­stelle Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund und in Partner­schaften u. a. mit der Jüdischen Kultus­gemeinde Groß-Dortmund und der Amadeu Antonio Stiftung in Dortmund um. Aufgerufen zur Teilnahme am Interview + Fotoprojekt »JETZT ERST RECHT! STOP ANTISEMITISMUS!« im Jahr 2021 sind Jüdinnen und Juden aus Dortmund. Alle Infos zur Teilnahme auf AVIVA-Berlin.

    Seit 2013 engagiert Sharon Adler sich außerdem ehrenamtlich als Vorstands­vorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft.

    2012 wurde sie mit dem Berliner Frauenpreis ausgezeichnet.

    Seit 2020 arbeitet sie als Mit­heraus­geberin an der auf zwei Jahre angelegten Reihe »Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven« für das Deutschland Archiv in der Bundes­zentrale politische Bildung.

    Sie ist außerdem Moderatorin des »Jüdischen Quartetts«, einer Veranstaltungs­reihe der Aktions­wochen gegen Anti­semi­tismus der Amadeu Antonio Stiftung. In dem Talk-Format »Das jüdische Quartett« melden sich Jüdinnen zu den unterschiedlichsten Themen zu Wort: von Literatur und Kultur bis hin zu Fragen von Gesellschaft, Politik und Privatem. Das Thema des Live-Talks am 20. Januar 2021 war: »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. ´Feiern! Nur wie?´«. Der Talk auf Youtube.

  • In der Folge zum Internationalen Frauentag versuchen wir einen Perspektiven­wechsel und stellen uns zusammen mit Anna Schapiro Fragen zum Feminismus in der Sowjetunion, was Selbst­ermächtigung bedeutet und wie uns die Erinnerungen unserer Großeltern und Eltern prägen.

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    Anna Schapiro, wurde 1988 in Moskau geboren und wuchs in Dillenburg, in Hessen auf. Sie studierte bis 2013 übergreifendes künstlerisches Arbeiten an der HfKB Dresden bei Prof. Ulrike Grossarth, bei der sie später auch Meister­schülerin war. An der Universidade do Porto, Portugal studierte sie 2011 Bildhauerei und am European Institute for Jewish Studies in Stockholm 2017-2018 Jüdische Studien. Von 2014-2017 wurde sie durch das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk gefördert. Heute lebt sie in Berlin, wo sie schreibt und bildnerische Werke schafft. Sie ist Gründungs­mitglied und Mit­heraus­geberin der Zeitschrift Jalta – Positionen zur Jüdischen Gegenwart. Auch ist sie Mitglied im Ministerium für Mitgefühl, das als Antwort auf Horst Seehofers Heimat­ministerium 2018 gegründet wurde. Zudem ist Schapiro seit März 2020 Beirat der KunstNothilfe. Sie lehrte an der Muthesius Hochschule Kiel. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Kunsthaus Dresden, im Museum für zeitgenössische Kunst Wroclaw Museum, dem Museum Vilha Velha, Vila Real, Portugal, der GFLK Halle Süd, Tölz sowie im Centrum Judaicum, Berlin gezeigt. Zuletzt sprach sie mit Valérie Favre in ihrem Kunstprojekt VALERY / PLATTFORM 1 / EXIL in der Galerie Pankow über die Bedeutung von Exil und Brüchen. In ihrem laufenden Projekt „Fühlen Sie sich wie Zuhause und vergessen Sie nicht, dass sie zu Gast sind“ interviewt sie Familien­angehörige und deren Freunde und Bekannte aus mehreren Generationen und erforscht deren Verflechtung persönlicher Lebens­wege mit den Geschehnissen des letzten Jahrhunderts bis heute.

    Shownotes

    Sarah-Ruth Schumann war Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Oldenburg und stellvertretende Vorsitzende des Landes­verbandes der jüdischen Gemeinden von Nieder­sachsen. Außerdem wurde ihr der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Ihr Nachruf ist in der Jüdischen Allgemeine unter https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/eine-frau-voller-ideen/ zu finden.

    Bea Wyler war die erste Nachkriegsrabbinerin in Deutschland und trat 1995 ihr Rabbinat in Oldenburg an. https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/die-pionierin/

    Sarah Nemstov studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover sowie an der Universität der Künste Berlin. Ihre zuletzt komponierte Oper Sacrifice wurde 2017 an der Oper Halle uraufgeführt. https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/

    Der Artikel von Erica Zingher „Was wächst auf Beton“ erschien im November 2020 in der TAZ: https://taz.de/Juedische-Kontingentfluechtlinge/!5727852/

    Reenacting der Talmudfigur Jalta von Ruhama Weiss auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=AX1MQHealYw

  • In der dritten Folge legen wir uns eine queere Perspektive auf Feminismus und Jüdisch-sein zu. Was bedeutet Queerness, braucht es heute noch ein Outing und warum ist Popkultur und Clubbing ein Ort, um laut und sichtbar zu werden?

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    Ursula Raberger, 1981 in Linz geboren, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften sowie Publizistik an der Universität Wien. Ihre Dissertation von 2012 zum Israelischen queeren Film wurde 2015 im Buchformat herausgegeben. Raberger arbeitete 15 Jahre als Journalistin und Medien­gestalterin, unter anderem für PULS 4, Radio Orange, X-Rockz-Magazin, das An.Schläge-Magazin aber auch für das TLVFest – das LGBTQI-Film­festival in Tel Aviv sowie das This Human World Filmfestival. Sie war während­dessen mit Theater- oder Journalist*innenworkshops in der Jugend- und auch Flüchtlingshilfe tätig. 2013 gründete sie zusammen mit Stefan Schaden das Partyprojekt Kibbutz Klub, welches das diverse Publikum mit israelischem Pop-Trash in ihrer Vielfalt verbinden und zum Feiern bringen soll. Im Jahr 2018 begann sie eine Ausbildung zur Verhaltens­therapeutin und erfüllte sich den jahrelangen Wunsch, psychisch kranke Menschen auf ihrem Weg zu begleiten.

    Shownotes

    Spotify Playlist Kibbutz Klub: https://open.spotify.com/playlist/5ZCXXHBqUfZII3WChTXod5?si=fMXdDKl-RYW1_0MUaNN9JQ&utm

    Keshet Deutschland bietet Raum und Verantstaltung für die queer-jüdische Community in Deutschland.

    Das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung in Wien hat neben seinen Bildungsangeboten auch einige Veranstaltungen, bei denen ein offenes Netzwerk geknüpft werden kann.

    Die liberale jüdische Gemeinde in Wien bietet in ihrem Programm auch immer wieder Veranstaltungen für die LGBTQI*-Community.

  • In der Folge zum Thema Orthodoxie unterhalten wir uns über jewish fashion, jüdische Gegenwartskultur und über die Darstellung von Orthodoxie im Museum und auf Netflix. Wir fragen uns auch, welche Erwartungen wir nicht erfüllen wollen und was denn Mainstream-Orthodoxie bedeuten kann.

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    Sara Soussan wurde 1967 in Bremen geboren, wo die damalige Gemeinde 130 Mitglieder zählte und sie auf eine staatliche Schule ging. Nach dem Abitur lebte sie ein Jahr in Israel. Später studierte sie Judaistik und Pädagogik in Heidelberg. Im Anschluss arbeitete sie als Religionslehrerin in Stuttgart und als Leiterin der Religionsschule in Düsseldorf. Seit 2014 wohnt sie mit ihrer Familie in Frankfurt und arbeitet seit 3 Jahren als Kuratorin für jüdische Gegenwartskultur für das Jüdische Museum Frankfurt. Auch arbeitete sie an dem Lehrbuch »Lehre mich, Ewiger, Deinen Weg. Ethik im Judentum« mit, welches der Zentralrat der Juden in Deutschland und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund 2015 herausgab. Sie ist Teil der jüdischen Gemeinde Frankfurt und veranstaltet einen Frauen-Shiur. Sie fühlt sich dem modern-orthodoxen Judentum verhaftet und lebt nach einem Modell, das vor allem die Verbindung von Wissenschaft und und Religion, von Tradition und Moderne in den Vordergrund stellt, ohne sich von der säkularen Welt abzuschotten.

    Shownotes

    Das Museum für angewandte Kunst in Frankfurt zeigte 2019 die Ausstellung »Contemporary muslim fashion«.

    Die besprochenen Serien »Unorthodox« und »Shtisel« finden sich auf Netflix.

    Rabbiner Samson Raphael Hirsch war ein Vertreter des Orthodoxen Judentums im 19. Jh. und gilt als Begründer der Neo-Orthodoxie.

    https://www.hagalil.com/judentum/samson-hirsch/hirsch.html

  • Wenn wir über jüdischen Feminismus sprechen, dürfen wir eine Emanzipationsgeschichte nicht außer Acht lassen und das ist die der Rabbinerinnen in Deutschland. Derzeit amtieren sieben bis zehn Frauen als Rabbiner*innen in Deutschland und das war lange Zeit keine Selbstverständlichkeit. Um diese Emanzipationsgeschichte hörbar zu machen haben wir uns mit einer von ihnen unterhalten.

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    Elisa Klapheck wurde 1962 in Düsseldorf geboren, sie wuchs dort und in den Niederlanden auf. Sie studierte Politikwissenschaften, Rechtswissenschaften und Judaistik. Zunächst arbeitete sie als Journalistin für den Tagesspiegel, die taz sowie Fernsehen und Rundfunk. 1997 wurde sie Pressesprecherin der Jüdischen Gemeinde Berlin und Redakteurin der Zeitschrift »Jüdisches Berlin«. Ihr erstes Buch »Fräulein Rabbiner Jonas. Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?« erschien 1999 und wurde zum persönlichen Beweggrund, sich selbst als Rabbinerin ausbilden zu lassen. Diesen Weg erzählt Klapheck in ihrem 2005 erschienenen Buch »Wie ich Rabbinerin wurde«. Ihre Dissertation über die jüdische Religionsphilosophin Margarete Susman wurde 2014 veröffentlicht. Auch heute arbeitet sie weiterhin publizistisch und veröffentlicht unter anderem mit ihrem »Machloket/Streitschriften« ein bis zwei mal im Jahr diverse jüdische Perspektiven zu gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart.

    Seit den 1990er Jahren engagiert sich Klapheck für eine Erneuerung der jüdischen-religiösen Traditionen, sie war Mitbegründerin des »Egalitären Minjan« aus welchem die Synagogengemeinde Oranienburger Straße in Berlin hervorging. Ebenso gründete sie 1998 »Bet Debora« (Haus/Schule der Debora), eine Plattform für jüdisch-feministische Themen, die bis heute Tagungen veranstaltet. Mitbegründerin war sie auch 2011 für den »Verein zur Förderung der angewandten Wirtschafts- und Sozialethik«, dem »Torat HaKalkala«.

    Nach ihrer Ordination 2004 in den USA wurde sie erste Rabbinerin in der niederländisch-jüdischen Geschichte und lebte vier Jahre in Amsterdam. Seit 2009 ist sie Rabbinerin des Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt. Sie ist Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland, associate member des Rabbinic Board of Liberal Judaism in Großbritannien, Vertrauensdozentin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks für jüdische Begabtenförderung (ELES) und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn.

  • Fünf Folgen lang haben wir über jüdischen Feminismus und dessen Errungenschaften und Probleme in der Vergangenheit gesprochen. Doch was sind die Themen der jungen feministisch-jüdischen Generation? In unserer letzten Folge fragen wir uns: Was brauchen wir für die Zukunft um Gleichberechtigung und Toleranz für alle erlebbar zu machen und mit welchen neuen Problemen werden wir heute konfrontiert?

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    Lena Prytula wurde am 19.05.2000 in Swerdlowsk in der Ostukraine geboren. 2004 zog sie nach Nürnberg. Seit 2017 ist sie Aktivistin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), dieses Jahr wurde sie zum Vorstandsmitglied für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gewählt. Im Jahr 2018 wurde sie Madricha (Jugendleiterin) bei der Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), ebenfalls seit 2018 wird sie vom Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk als Stipendiatin gefördert. Im selben Jahr war sie Teilnehmerin bei Meet a Jew. Seit 2019 ist sie im Vorstand des Verbandes jüdischer Studenten in Bayern und Jugendleiterin beim Sportverband Maccabi Nürnberg. Sie studiert Gymnasiallehramt für Englisch und Spanisch an der FAU Erlangen.

    Shownotes

    Netzer ist eine reformzionistische Jugendbewegung im Sinne des progessiven Judentums und bietet ein vielfältiges Programm für Kinder zwischen 8 – 17 Jahren.

    Der Jewish Women Empowerment Summit ist eine Kooperation von JSUD, ZWST und der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland und wird seit 2019 von ihnen organisiert.


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