Die Überlebenden in den DP-Lagern, die Khurbn-Forschung und ihre Bilder
Vortrag von Prof. Dr. Hildegard Fruebis, Gastprofessorin für Jüdische Kulturgeschichte
Für die jüdische Kultur war Deutschland nach dem Ende des Krieges meist nur eine temporäre Durchgangsstation. Am deutlichsten zeigt sich diese Situation in den »Displaced Person Camps« (DP-Lagern), die in den ersten Nachkriegsjahren – trotz der teilweise desolaten Situation – zu Zentren einer Vielfalt von kulturellen Aktivitäten wurden.
Hier entstanden Bilder und Fotografien, deren höchst konkreten und figürlichen Bildmotive eine neue Ikonografie spezifisch jüdischer Erfahrung und Geschichtsbildung repräsentieren. Die Themen und Motive dieser Bildfindungen stehen für Erfahrungen und Erzählstrategien des Judenmords, die jenseits der Begrifflichkeiten des Unsagbaren oder des Undarstellbaren liegen. Sie verweisen auf die ersten Jahre der Nachkriegszeit, die Strategien der »Überlebenden« und ihr Ringen um die Dokumentation und Erinnerung der Katastrophe.
IN KOOPERATION MIT DEM LEHRSTUHL FÜR EUROPÄISCHE ETHNOLOGIE/
VOLKSKUNDE DER UNIVERSITÄT AUGSBURG UND PROF. DR. BETTINA BANNASCH, PROFESSUR FÜR NEUERE DEUTSCHE LITERATURWISSENSCHAFT, UNIVERSITÄT AUGSBURG