Das Wunder von Chanukka
Am Abend des 14. Dezembers mit Einbruch der Dunkelheit wurde in diesem Jahr die erste Kerze an der Channukia, dem achtarmigen Leuchter, entzündet. Damit begann das Chanukka-Fest! Doch was wird an Chanukka eigentlich gefeiert? Und was hat das Ganze mit Licht und Öl zu tun? Das fassen wir in unserem Blogbeitrag kurz zusammen. Außerdem verraten wir euch ein leckeres Rezept für Latkes, frittierte Kartoffelpuffer, die man beispielsweise mit Sauerrahm oder mit Apfelmus genießen kann.
Aus dem Hebräischen übersetzt bedeutet Chanukka „Weihe“ oder „Einweihung“ – denn unter anderem erinnert das Fest auch an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels am 25. Kislev 3597 (entspricht: 164 v. d. Z.).
Zu dieser Zeit herrschten die Seleukiden, eine hellenistische Herrscherdynastie, über die Provinz Judäa, zu der auch Jerusalem gehörte. Sie eroberten die Stadt, plünderten den Schatz des Tempels und widmeten ihn dem griechischen Gott Zeus – ein Akt, der den Tempel entweihte. Der seleukidische König Antiochus IV Epiphanes (175-164 v. d. Z.) versuchte, die jüdische Bevölkerung zu hellenisieren und bekämpfte jene, die versuchten sich seinen Bestrebungen zu widersetzen, auch gewalttätig.
Dies führte zu einem Aufstand, angeführt von einer Priesterfamilie, die heute als Makkabäer bekannt sind. Der Aufstand dauerte mehr als zwei Jahrzehnte, doch bereits nach drei Jahren gelang es den Makkabäern, den Jerusalemer Tempel zu befreien. Diese Ereignisse werden in den sogenannten Makkabäer-Büchern beschrieben. Das erste Makkabäer-Buch berichtet u. a. von dem Anführer des Aufstands, Juda, der den Beinamen Makkabäer erhielt. Juda entstammte einem Hohepriestergeschlecht. Gemeinsam mit seinen Brüdern zog er nach Jerusalem, um den entweihten Tempel zu reinigen und wieder einzuweihen.
Foto: Zu sehen ist eine Seite aus dem „Chanukkah-Büchlein“ von Paul Hannemann und Heinz Wallenberg, das in der Verlagsbuchhandlung Josef Jastrow in Berlin veröffentlicht wurde. Es gehörte Eva Labby, die 1929 als Eva Lammfromm in Augsburg geboren wurde und heute in Portland (Oregon), USA, lebt.
Was nach der Rückeroberung Jerusalems passierte, wird im Talmud beschrieben: Nachdem der Tempel wieder erobert worden war, fand man nur ein Fläschchen Öl mit dem Siegel des Hohepriesters, das für das Entzünden des Leuchters im Tempel gebraucht wurde. Dieses Fläschchen war so klein, dass es gerade für einen Tag reichen sollte. Und hier geschah ein großes Wunder: Denn das Öl reichte nicht für einen Tag, sondern für acht Tage – bis neues Öl hergestellt war. Zur Erinnerung an dieses Wunder wird Chanukka acht Tage lang gefeiert. An jedem Abend wird mit Anbruch der Dunkelheit ein weiteres Licht am achtarmigen Leuchter entzündet.
Foto: Zu sehen ist eine Seite aus dem „Chanukkah-Büchlein“ von Paul Hannemann und Heinz Wallenberg, das in der Verlagsbuchhandlung Josef Jastrow in Berlin veröffentlicht wurde. Es gehörte Eva Labby, die 1929 als Eva Lammfromm in Augsburg geboren wurde und heute in Portland (Oregon), USA, lebt
Da Öl eine entscheidende Rolle in der Chanukka-Geschichte spielt, gehören zu den heutigen Traditionen auch in Öl frittierte Speisen wie Sufganiyot (Krapfen) oder Latkes (Kartoffelpuffer). Wir wollen euch hier eines unserer Lieblingsrezepte für Latkes verraten.
Viel Spaß beim Ausprobieren und fröhliches Fest – Chanukka sameach!
Latkes
Zutaten
5 mittelgroße Kartoffeln
1 mittelgroße Zwiebel
1/2 Teelöffel Salz
3 Esslöffel Weizenmehl (jede Mehlsorte ist geeignet)
etwas Pfeffer
Öl zum Braten
Zubereitung
Die Kartoffeln und die Zwiebel schälen und auf einer Reibe grob raspeln.
Die Mischung in ein großes Sieb geben, das über einer Schüssel steht, Salz hinzufügen und die Masse gut kneten, um so viel Flüssigkeit wie möglich auszupressen.
Die Flüssigkeit aus der Schüssel wegschütten, aber die weiße, stärkehaltige Schicht, die sich am Boden abgesetzt hat, behalten – sie dient als Bindemittel und verhindert, dass die Puffer auseinanderfallen.
Die geriebenen Kartoffeln und die Zwiebel zur Stärke in die Schüssel geben.
Mehl und Pfeffer hinzufügen und alles gut vermischen (am besten mit den Händen).
Etwa 1 cm Öl in einer großen Pfanne erhitzen (nicht am Öl sparen!).
Flache Puffer von ca. 5–7 cm Durchmesser formen und einige Minuten braten, bis sie von beiden Seiten goldbraun sind.
Guten Appetit!