Ukrainisch, Russisch, Polnisch, Hebräisch, Jiddisch. So vielfältig wie die Sprachen, die Jüdinnen und Juden im Verlauf der letzten 100 Jahre in der Ukraine gesprochen haben, so vielfältig sind auch die Stimmen, die in der Ausstellung zu Wort kommen. Sie vermitteln ein eindrückliches Bild von ukrainisch-jüdischem Leben. So berichten sie von interkulturellen Beziehungen und Gemeindeleben im Shtetl in den 1920er und 1930er Jahren. Sie erzählen aber auch von den Schrecken der Schoa und vom Kampf um eine angemessene Erinnerungskultur in der Sowjetunion. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 verbreitete sich ukrainisch-jüdisches Leben auch über die Grenzen der Ukraine hinaus: Rund 50% der Mitglieder der heutigen jüdischen Gemeinde in Augsburg haben ukrainische Wurzeln. Der derzeitige Krieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer erneuten Migrationswelle geführt.

Durch die Präsentation von Zeitzeug*inneninterviews kreiert die Ausstellung ein zwar fragmentarisches, aber dennoch umfassendes Bild von der Vielfältigkeit jüdischen Lebens in der Ukraine und dessen Verbindungen zu Deutschland und Augsburg. Um die Ausstellung einem möglichsten breiten Publikum zugänglich zu machen, werden die Texte in Deutsch und Ukrainisch präsentiert, zusätzlich werden englische und russische Übersetzungen der Texte in Form eines Beihefts ausgehändigt.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit unseren beiden ukrainischen Kolleg*innen realisiert. Daria Reznyk kam Ende März 2022 in Augsburg an, seit Anfang Juni 2023 unterstützte zudem auch Andrii Shestaliuk die Arbeit an der Ausstellung. Reznyk und Shestaliuk arbeiteten vor Kriegsbeginn gemeinsam im Memorial Museum of Totalitarian Regimes „Territory of Terror“ in L’viv und führten dort u.a. Zeitzeug*inneninterviews, auch mit Überlebenden der Shoah. Ihr Aufenthalt am Jüdischen Museum Augsburg Schwaben ist durch Stipendien möglich, die von der Ernst von Siemens Kunststiftung mitfinanziert werden.

Auf einen Blick

Datum

25.10.2022 – 26.02.2023

Ort

Ehemalige Synagoge Kriegshaber
Ulmer Straße 228, 86156 Augsburg

Öffnungszeiten

DO – SO: 14.00 – 18.00 Uhr

EINTRITT

6,00 | 3,00 € ermäßigt

KURATOR*INNEN

Daria Reznyk
Andrii Shestaliuk

Projektkoordination

Ayleen Winkler

IDEE

Carmen Reichert

 

Blick in den Ausstellungsraum in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber.
Blick in den Ausstellungsraum in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber. Foto: JMAS

Vermittlung

ÖFFENTLICHE Führungen

10. Dezember 2022, 29. Januar, 26. Februar 2023 | 16.30 Uhr

Öffentliche Führung auf Deutsch

 

15. Januar, 26. Februar 2023 | 15.00 Uhr

Öffentliche Kurator*innenführung auf Ukrainisch

 

18. Dezember 2022, 22. Januar, 19. Februar 2023 | 15.00 Uhr

Öffentliche Kurator*innenführung auf Russisch

 

Nach Vereinbarung

Gruppenführungen

Buchung unter Tel. 0821 – 44 42 87 17 oder kh@jmaugsburg.de

Förder*innen

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