LEBENSLINIEN 2.0 mit Majda Jones
»In meiner Familie waren alle Stehaufmännchen«
Zum Gedenken an das Novemberpogrom
Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft hat auch bei den Kindern und Enkeln der Überlebenden tiefe Spuren hinterlassen. In der Reihe LEBENSLINIEN 2.0 berichten Nachfahren von Angehörigen der Augsburger Vorkriegsgemeinde, wie die Shoah in ihrer Familie nachwirkte.
Majda Jones kam 1943 in New York als Tochter von Else Sajovic, geborene Einstein, zur Welt. Wie ihre Mutter konnten sich auch ihre Großeltern Gustav und Rika Einstein nach jahrelanger Flucht in die USA retten und dort eine neue Existenz aufbauen. Gustav Einstein, der Vieh- und Immobilienhändler sowie Brauereibesitzer in Unterbaar und Wildenstein war, hatte sein Leben in Augsburg bereits im März 1933 aufgeben müssen. Um seinen konfiszierten Besitz zurückzuerlangen, kehrte er Mitte der 1950er Jahre nach Bayern zurück. Die Beharrlichkeit, mit der sich ihre Familie gegen das ihr zugefügte Unrecht wehrte, prägte Majda Jones von klein auf. An diesem Abend wird sie ihre Erinnerungen daran teilen.