Im Sport vereint?

Podiumsdiskussion

Zusammenhalt auf der einen und Ausgrenzung auf der anderen Seite gehören zusammen – ganz besonders im Sport. Je mehr man um die Wende zum 20. Jahrhundert hin jüdische Sportler*innen aus den bestehenden Turnvereinen ausgrenzte, desto mehr Vereine mit überwiegend oder ausschließlich jüdischen Mitgliedern entstanden.

Auch heute gibt es im Sport Anti­semi­tismus und auch heute gibt es wieder jüdische Sportvereine. Wir diskutieren mit Lasse Müller und Keren Vogler von Makkabi Deutschland und dem Historiker Dr. Markwart Herzog (Direktor der Schwaben­akademie Irsee) über Judentum und Sport heute und nehmen dabei Bezug auf historische Parallelen und Unterschiede. Es moderiert Dr. Carmen Reichert (Direktorin JMAS).

Als Präsidiumsmitglied von MAKKABI Deutschland ist Keren Vogler für die Bereiche Jugend, Prävention sexualisierter Gewalt und Teilhabe zuständig – gleichzeitig ist sie Vorstand der 2019 gegründeten MAKKABI Deutschland Jugend. Vogler engagiert sich darüber hinaus stark in der Deutschen Sportjugend, wo sie gegenwärtig die Rolle der Sprecherin für Verbände mit besonderen Aufgaben innehat.

Lasse Müller promoviert zum Thema „Antisemitismus im Amateurfußball“ am Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, an der er zuvor sein Masterstudium Sozialwissenschaften des Sports abschloss und als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu den Implikationen von Migration auf die Anforderungsprofile von Sportvereinen forschte. Seit 2020 ist Müller Bildungsreferent bei Zusammen1 und koordiniert die Aktivitäten des Projekts im Bereich der Empirischen Sozialforschung.

Dr. Markwart Herzog ist Sport-, Kultur- und Religionshistoriker. Seit 2009 ist er Direktor der Schwabenakademie Irsee. Seine Forschungen, Veröffentlichungen und Vorträge befassen sich mit der Kultur- und Mediengeschichte des Sports, der Erinnerungs- und Bestattungskultur des Fußballsports, mit der Geschichte des Frauenfußballs und des Sports unter dem NS-Regime.