Der World Refugee Day wurde vor 20 Jahren von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Seitdem rückt der Gedenktag alljährlich am 20. Juni die Notlage von Flüchtlingen ins kollektive Bewusstsein. Im Rahmen der Augsburger Refugee Week laden wir dazu ein, die öffentliche Erinnerung an Flucht und Vertreibung in einer Schreibwerkstatt zu reflektieren. Dabei soll es nicht ausschließlich um jüdische Perspektiven gehen, vielmehr soll eine breite und vielfältige Auseinandersetzung mit dem Thema angeregt werden.
Inwiefern finden Flüchtlingsschicksale aus Vergangenheit und Gegenwart in unserer Gesellschaft Gehör? Wie lassen sich die Erfahrungen von Flüchtlingen überhaupt in Worte fassen? Welche Bedeutung hat die Weitergabe ihrer Geschichten für die Zukunft?
Zusammen mit der Schriftstellerin Lena Gorelik werden sich die Teilnehmer*innen des Workshops diesen Fragen annähern und ihre persönlichen Antworten formulieren. Die entstandenen Texte sollen im Programm des Augsburger Friedensfests präsentiert werden, sofern die Verfasser*innen damit einverstanden sind.
Zur Person
Lena Gorelik wurde 1981 in Sankt Petersburg geboren. 1992 kam sie zusammen mit ihrer russisch-jüdischen Familie als »Kontingentflüchtling« nach Deutschland.
Neben Romanen schreibt die in München lebende Autorin auch Essays und Reportagen, u.a. für DIE ZEIT, die Süddeutsche Zeitung und das Deutschlandradio. Soeben erschien ihr neuer Roman „Wer wir sind“, der eine Flüchtlingsgeschichte erzählt.